RoC – Um was geht es?

In regelmäßigen Workshops haben wir uns mit folgender Frage beschäftigt: Wie lassen sich die erforderlichen Regelwerke für neue Technologien und die damit verbundenen gesellschaftspolitischen Veränderungen so gestalten, dass die Prozesse selbst optimiert werden, ohne dass die Risikowahrnehmung steigt? Wie kann der Entstehung ineffizienter Regeln vorgebeugt werden?

Weiterentwicklungen, vor allem solche disruptiver Art, haben stets Auswirkungen auf gesellschaftliche Strukturen, wobei während des Übergangsprozesses (Nutzungs-) Möglichkeiten entstehen, die dem erforderlichen Regelwerk zunächst weit voraus sind. Die Regelungslücken zu schließen ist ein fortwährender Prozess.

Diese Weiterentwicklungen führen im Zusammenhang mit den entstehenden Regelungslücken zu Unsicherheiten und Vorbehalten in der Gesellschaft. Aus Angst vor Veränderungen oder aus der natürlichen Angst des „Nicht-Verstehens“ entstehen Tendenzen, diesen unaufhaltsamen Wandel zu ignorieren bzw. ihn zu bremsen.

Weiterentwicklungen sind jedoch ein Resultat aus menschlicher Neugier, wissenschaftlichem Forschungsdrang und der Suche nach Verbesserungen. Es ist Aufgabe der Gesellschaft, den Fortschritt so zu gestalten, dass seine positiven Auswirkungen den größtmöglichen Teil der Gesellschaft erfassen.

Bei der reglementierenden Gestaltung neuer Entwicklungen mit dem Ziel einer effizienten Nutzbarkeit bei gleichzeitiger Risikominimierung  besteht die Tendenz, möglichst alle Lebensbereiche detailliert erfassen zu wollen. Das Resultat ist eine ineffiziente Überregulierung. Immer mehr Normen und Regeln werden eingeführt, bestehende aber nicht mehr auf ihre Berechtigung und/oder Sinnhaftigkeit überprüft. Teils stehen neue Normen auch im Widerspruch zu bestehenden, welches sich gerade bei schon lang etablierten Technologien und ihren Regelwerken feststellen lässt.

Überregulierte Regelwerke auf ein überschaubares und sinnvolles Maß an Regeln zu reduzieren, ist nahezu ausgeschlossen. Ziel kann es daher nur sein, diese Überregulierung, die „Verordnete Vereinheitlichung“, in Zukunft zu vermeiden.